Streletour

Grafik Streletour

Die Streleburgen - aller guten Dinge sind drei

Das dachten sich vor einigen hundert Jahren auch die Herren von Strele, die von Mitteldeutschland in unsere Region rund um die Spree aufbrachen, um die Herrschaft Beeskow-Storkow zu übernehmen und das Dreiergespann Burg Storkow, Burg Beeskow und Burg Friedland aufzubauen. Drei silberne Sensenklingen sind das Erkennungszeichen der Streles und befinden sich im Wappen der drei Burgen und des Landkreises Oder-Spree. Die Ritter von Strele entstammten der einstigen Burggrafschaft Strehla an der Elbe und standen seit dem 11. Jahrhundert im Dienst der Wettiner. Durch den Verlust aller Wettiner Gebiete nördlich der Spree sollte die Nordgrenze des Herrschaftsgebietes gegen die Askanier gesichert werden. Dafür sollten die Streleritter ein Netz von Wasserburgen aufbauen. Der Ausbau der vermutlich einst hölzernen Burg Storkow war der Anfang. Von 1250 bis 1382 war sie in Besitz der Streles. Um 1250 veranlassten sie den Bau der Burg Beeskow an der Spreeüberquerung. Mit der Entstehung der Burg Friedland war das Trio komplett.

 

Heute sind die drei Streleburgen beliebte Ausflugsziele im Seenland Oder-Spree und freundschaftlich miteinander verbunden. Freundschaften muss man stetig pflegen und deshalb haben sich die Teams der Burgenschwestern getroffen, um Kooperationen aufleben zu lassen und um neue Pläne zu schmieden. Ein neu aufgelegter Flyer fasst aktuell kurz und knackig die Informationen über die drei Streleburgen zusammen und stellt die „Streletour“ vor. Startpunkt dieser Tour, die gut mit dem E-Bike zu bewältigen ist, ist die Burg Storkow. Die Etappen Karlslust, Hubertushöhe entlang des Storkower Sees und Wendisch Rietz kennen die Storkower Radelfreunde natürlich. Von Wendisch Rietz geht es über „Waldfrieden“ auf den Oder-Spree-Dahme-Radweg nach Diensdorf-Radlow, weiter nach Herzberg vorbei an der Nordseite des Herzberger Sees. In Herzberg fährt man auf den Birkholzer Weg Richtung Birkholz. Der Radweg führt direkt am Gehege des Guts Hirschaue entlang. Von Birkholz verläuft der Radweg dann weiter in Richtung Beeskow. In Beeskow angekommen, fährt man linkseitig der Storkower Straße stadteinwärts. An der Ecke Lübbener Chaussee rechts abgebogen gen Süden, streift man den Tiefen See an seiner westlichen Seite, um dann ein wenig später am Ortseingang Ranzig nördlich des Ranziger See Richtung Fährstelle Leißnitz zu gelangen. Empfehlenswert ist wie bei jeder Tour, sich vorher zu informieren, ob die Fähre aktuell verkehrt. Mit der in Brandenburg einzigen Handseilzugfähre setzt man über und fährt dann von Leißnitz aus in östlicher Richtung nach Friedland. Auf der Burg Friedland befindet sich eine Tourist-Information, eine Museumswohnung, Ausstellungen und die Friedland-Begegnungsstätte. Friedland selbst ist ein auf charmante Weise verträumter Ort. Auf dem historischen Markplatz an der Kirche kann man sich in dem beliebten Café „Zucker am Markt“ mit einem leckeren Eis belohnen. Der Radweg neben der L168 führt zum letzten Etappenziel. Die Burg Beeskow ist eine abwechslungsreiche Anlage mit einem 30 Meter hohen Bergfried, der eine tolle Aussicht auf die Stadt und das Umland bietet. Gerade hat das Museum Oder-Spree die Ausstellung „Vom Haben und Brauchen“ eröffnet. Besucher erfahren mittels gesammelter Exponate, moderner Modelle, Portraitaufnahmen, alter Karten und Fotografien Wertvolles über die junge Geschichte des Landkreises Oder-Spree. Im Obergeschoss befindet sich das Musikmuseum. Im Nebengelass am Bergfried ist noch bis Ende August die Ausstellung „Günter de Bruyn - Märkische Schreibwelten“ zu sehen. Der Schriftsteller de Bruyn beschäftigte sich zu Lebzeiten intensiv mit der Kulturgeschichte und der Natur der Region. Vieles findet sich in seinen Erzählungen und Romanen wieder. Er lebte in Görsdorf bei Beeskow und schrieb dort einen Großteil seiner Bücher. Als „Märkischer Forscher und Autor“ ist er für den Landkreis sehr bedeutend und wurde deshalb zum Ehrenbürger des Landkreises ernannt (nebenbei erwähnt, waren seine Erzählungen der Anlass für unsere ausgewählten Touren rund um Kossenblatt und Schwenow).

 

Für den Strele-Ausflug mit dem Rad sollte man sich einen ganzen Tag einplanen. Nach der circa 50 km langen Strecke von Storkow über Friedland nach Beeskow mit vielen kulturellen Eindrücken können sich Radler in dem ansässigen Lokal mit Speisen aus der Region stärken und die Sicht auf den idyllischen Hof der Burg Beeskow genießen. Der Rückweg von Beeskow nach Storkow erfolgt dann zeit- und kräftesparend mit der stündlich fahrenden Bahn, der NEB. Neben der empfohlenen kombinierten Rad-Bahn-Tour ist es zukünftig auch möglich mit einem kleinen Reisebus für bis zu 18 Gäste die drei Streleburgen zu entdecken. Ein Gästeführer begleitet die Reisenden auf der Fahrt und erzählt Interessantes und Unterhaltsames zu den drei Orten. Weitere Informationen zu Preis und Buchung erhalten Interessierte in der Tourist-Information auf der Burg Storkow.

 

Eine überarbeitete Webseite geht in nächster Zeit wieder online und präsentiert Geschichte, Kulturelles und Veranstaltungstermine der drei Burgen. Der Streletag, eine gemeinsame Veranstaltung, soll wieder neu belebt werden und einmal im Jahr jeweils auf einer der Burgen stattfinden. Der erste Streletag wird in diesem Jahr schon am Sonntag, den 29. August auf der Burg Storkow stattfinden und bietet Themenvorträge, Aktionen zum Mitmachen und Musik. So wird die Geschichte über die Streles lebendig erzählt und in Erinnerung gerufen. Besucher erfahren dann alles über die gemeinsamen Projekte und Touren der drei Streleburgen.


 

(Quellen: Kurt Zahn „Die Strele, die ersten Herren von Storkow und Beeskow“,

Auszüge aus der Ausstellung „Mensch und Natur – Eine Zeitreise“ Burg Storkow,

Ausstellung „Günter de Bruyn - Märkische Schreibwelten“ Burg Beeskow)

 

 

Fotos: Burg Storkow, Burg Friedland, Burg Beeskow: Jenny Jürgens

Frielandburg
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